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1 Bitchlifecrisis
Top Songs von "The Tote..."
The Toten Crackhuren Im Kofferraum
Zu Beginn dieser Bandvorstellung ein kleines Experiment. Bitte kreuzen sie an, was ihnen hiervon besonders bekannt vorkommt.

A.)

Wenn die Mädchen in dieser Band eines verbindet, dann ist es der unbändige Wunsch, zu singen und zu performen. Auf die Frage, was ihr größter Wunsch sei, betonte die Band im Bravo-Interview geradezu euphorisch im Chor: „Unser größter Wunsch wird gerade wahr! Wir wollten singen und performen, so lange wir denken können und nun endlich, endlich, endlich ist es soweit!“

B.)

Die Mädchen in dieser Band sind in der Band, weil sie nicht wissen, wo sie sonst hin sollen. Und wenn ihnen etwas Besseres einfällt, dann sind sie eben raus aus der Band. Während sie aber drin sind, nutzen sie es aus, um nach allen Regeln der Kunst durchzudrehen.

A.)

Die heißesten Produzenten Deutschlands, ja, der ganzen Welt, reißen sich um die jungen Popstars. Das Album gibt sich im Handumdrehen als erstklassiger Chartstürmer zu erkennen, der mit internationalen Pop- und R’n’B-Produktionen locker mithalten kann.

B.)

Weil die Band keine Lust und kein Geld hat, um mit namhaften Produzenten zusammenzuarbeiten, nehmen sie Produzenten mit schlechtem oder gar keinem Ruf oder sie produzieren die billigen Beats einfach selbst. Ist ja eigentlich auch total einfach.

A.)

Das Komplettpaket der Band ist ohne Zweifel überzeugend. Das Image, das Styling, die Choreographien, die Songtexte, das Management – nur die fähigsten Businessexperten haben sich der Band angenommen, um sie schnellstmöglich an die Spitze der Charts zu katapultieren.

B.)

Das Credo der Band lautet: „Ohne Proben ganz nach oben.“ Wenn sie aber aus Versehen doch mal proben sollten, oder sie am Ende ganz unten landen, ist ihnen das auch scheißegal.

A.)

Die Mädels in der Band sind so süß und charmant, dass sie jedem Teenagerjungen schlaflose Nächte bereiten werden und jedes andere Mädchen wiederum davon träumen wird, so zu sein wie sie.

B.)

Die Mädchen hassen Castingbands, obwohl sie sich selber gecastet haben. Sie würden der Meute von aufgehübschten Popstars-Eintagsfliegen wohl eher einen Drink ins Gesicht kippen als einen mit ihnen zu trinken.

Auswertung:

Sie haben vorwiegend A) angekreuzt: Sie sind mit den Phänomenen im deutschen Popgeschäft bestens vertraut. Sie wissen, wie es läuft. Alles ist niedlich, alles hört sich gleich an, alles ist nachgemacht und alles ist nach ein paar Monaten wieder vergessen. Herzlichen Glückwunsch, sie sind bereit für etwas Neues!

Sie haben vorwiegend B) angekreuzt: Sie haben scheinbar schon Wind von The T.C.H.I.K bekommen. Vielleicht waren Sie auf einem ihrer Konzerte oder Sie verbringen den ganzen Tag im Internet. Wie dem auch sei, es wird sie begeistern zu erfahren, dass The T.C.H.I.K. in Kürze ihr erstes Album veröffentlichen werden.

Dieses Album hört auf den vollmundigen Namen „Jung, talentlos & gecasted“ – ein Titel wie ein Korkenknall. Vielleicht sogar eine unbewusste Referenz an die Comet-Kategorie „Jung, deutsch und auf dem Weg nach oben“, deren zugehörigen Preis die BAföG-Band Tocotronic im Jahr 1996 auf sagenhafte Weise ablehnte. The T.C.H.I.K. hätten den Preis vermutlich angenommen, um ein wuchtiges Wurfgeschoss für Prügeleien mit Nazis parat zu haben. The T.C.H.I.K. sind ja ohnehin ein bisschen anders drauf als jede andere Band, die verflucht ist, jung und in diesem Land geboren zu sein und zum Erfolg gepeitscht zu werden. The T.C.H.I.K. brauchen kein androgynes Verwirrspiel, keine Iro-Mützen, die größer sind als sie selbst, keine Tattoos bis zum Hals, keine Pyramiden auf dem Kopf und noch nicht mal die romantisch säuselnde Verklärung der Jugend, um zu einer Identität zu finden. Möglicherweise ist The T.C.H.I.K. die erste Mädchenband in diesem Land seit zwanzig Jahren, die dir nichts vom Pferd erzählen will. Nein, diese Mädchenband erzählt dir natürlich etwas von ihrem Pony. Gleich die erste Single ein Megaerfolg, ohne große Promo, einfach so, weil es ein geiles Lied ist. Zahlreiche weitere Singles werden folgen, das ganze Album ist vollgestopft mit Singles. Allesamt aufs Wesentliche reduziert (Kick, Snare und Konzeptdilettantismus) und zu Dokumenten eines Östrogen-schäumenden Hedonismus geformt, die sich in den passenden Momenten ihrer immanenten Dialektik aufs drastischste bewusst werden. „Spaß muss sein“ vs. „Ich hab keinen Spaß“. Das ist anti-NDW, anti-Punk, pro-anti-Punk, Neo-Punk revisited, anti-anti und pro-süße-Boyz gleichzeitig. Wer hier nur unreflektiert runtergerotzte Tagebuchpoesie vermutet, der hat zwar Recht, aber dafür ist immerhin alles selbst geschrieben. Labelvorschüsse und das Geld für Ghostwriter und Leute, die ihnen gute Beats vorbei bringen, ging anderweitig drauf. Niemand weiß wofür, aber Lieder wie „Amt“ oder „Mutti Mutti“ erklären aufs Eindringlichste, wie der Schwund verwaltet wird.

Wir würden allen Schreibern, die über diese Band berichten wollen, gerne detaillierte biographische Fakten anbieten, aber leider gibt es solche gar nicht. Es gibt nur nebulöse Legenden. Zur Bandgründung kam es wohl zufällig zwischen zwei energisch pubertierenden Mädchen, mit dem Ziel, der Jungs der Band Schrottgrenze habhaft zu werden. Eine Tatsache, die den damals Involvierten heute sehr peinlich ist. Allerdings hatte sie zur Folge, dass die Band weiter existierte, nur damit die Mädchen behaupten konnten, eine Band zu haben und weiterhin von den allseits bekannten Privilegien (freier Eintritt, freie Getränke, freie Liebe) zu kosten. Problematisch wurde die Angelegenheit, als tatsächlich einmal jemand bescheuert genug war, sie für einen Auftritt zu buchen. Die frühe Inkarnation von The T.C.H.I.K. umging das drohende Debakel, indem sie den Veranstalter kurzerhand unter den Tisch soff. Unzählige peinliche Auftritte sollten jedoch folgen. Unzählige Begegnungen mit schmierigen Pädophilen ebenfalls. Die Idee reifte, das nicht vorhandene Potenzial in großem Stil auszuschlachten. Bandmitglieder kamen und gingen, jederzeit im Geist geeint, nichts zu können und trotzdem irgendwas zu machen. Seit kurzem sind neben ca. neun Mädchen (Angaben ohne Gewähr) noch drei Jungs mit dabei, die tatsächlich ansatzweise mit Instrumenten umgehen können und dem ganzen so etwas wie Bandcharakter verleihen. Als einziges Gründungsmitglied ist Luise übrig geblieben, die man ruhigen Gewissens als Frontmädchen bezeichnen kann. Luise lebt von Hartz und Mutti und hat einen Account bei Abenteuer18.de. Vielleicht ist so ein Lebensstil bezeichnend für die Jugend von heute, vielleicht aber auch nicht. Eines aber ist sicher, wenn alle Mädchen, die von Hartz und Mutti leben und einen Account bei Abenteuer18.de haben, endlich mal ihren Arsch hochbekämen und eine Band wie The T.C.H.I.K. gründen würden, dann hätten wir endlich wieder mehr echte, wahnsinnige Musik und dafür weniger Langeweile in diesem Land. Zugegeben, das sind ein paar ‚hätte’, ‚wenn’ und ‚aber’ zu viel. Wen interessiert’s, The T.C.H.I.K. machen den Job zur Not auch alleine. Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.