John Dowland (* 1563 in Dublin?; begraben 20. Februar 1626 in St Anne, Blackfriars, London) war ein englischer Komponist des elisabethanischen Zeitalters, das der Renaissance zuzurechnen ist.
Leben:
Bevor Dowland 1612 Hoflautenist des englischen Königshauses wurde, hatte er ein bewegtes, von vielen Reisen geprägtes Leben geführt: 1579 bis 1584 stand er im Dienst Sir Henry Cobhams, des englischen Gesandten in Paris, und seines Nachfolgers Sir Edward Stafford III. Herzog von Buckingham. 1594/95 hielt er sich für einige Zeit am Hof des Herzogs von Braunschweig in Wolfenbüttel und des Landgrafen Moritz von Hessen in Kassel auf. Anschließend ging er nach Italien und war schließlich von 1598 bis 1606 Lautenist am Hof König Christians IV. von Dänemark.
Werk:
Dowlands musikalisches Werk umfasst Lautenlieder, Werke für Laute solo und Werke für Gambenkonsort mit Lautenbegleitung.
Dowlands Lieder behandeln ganz verschiedene Themen. Musikalisch handelt es sich vorwiegend um Strophenlieder, seltener finden sich auch durchkomponierte Stücke. Die Begleitung ist weitgehend homophon, jedoch bereichert durch zahlreiche Verzierungen. Bei einigen Liedern, etwa dem berühmten Lied "Flow My Tears" oder "Oh, sweet woods", finden sich aber auch polyphon durchkomponierte Passagen, wobei die Polyphonie sich in den Grenzen des auf der Laute spieltechnisch Machbaren bewegt. Die Textdeklamation bleibt durchgehend deutlich, Verzierungen werden als Ausdruckselemente eingesetzt.
Von besonderer Bedeutung sind Dowlands Instrumentalwerke. Seine Kompositionen für Gambenkonsort mit Lautenbegleitung markieren in der europäischen Musikgeschichte einen ersten Höhepunkt der Entwicklung zu einer selbständigen Instrumentalmusik. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang vor allem sieben Variationen über das Thema der Lachrimae Pavane (ursprünglich eine Komposition für Laute solo, später zum Lied "Flow My Tears" und zu den genannten Kompositionen für Gambenkonsort ausgearbeitet) und die Konsortfassung der Lautenkomposition "Semper Dowland, Semper Dolens." In beiden Stücken wird die oft melancholische Stimmung der Werke Dowlands besonders deutlich, musikalisch hervorgehoben durch eine vergleichsweise farben- und dissonanzenreiche Harmonik.
Dowlands Kompositionen für Laute solo, etwa 100 sind erhalten, gehören zu den anspruchsvollsten und ausgereiftesten Werken für dieses Instrument. Sie zählen heute zum festen Repertoire nahezu aller Lautenisten und klassischer Gitarristen. Hinsichtlich ihrer harmonischen Struktur ist die Instrumentalmusik Dowlands der Musik für Tasteninstrumente aus jener Zeit weit überlegen, da die Laute aufgrund ihrer Temperierung gewagtere Modulationen zuließ, als sie auf den Tasteninstrumenten der damaligen Zeit möglich waren. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die vier chromatischen Lautenfantasien Dowlands zu erwähnen, die einen Höhepunkt vorbarocker Instrumentalmusik darstellen.
Der Komponist Benjamin Britten (1913-1976) verwendete übrigens Dowlands Song "Come Heavy Sleepe" für sein "Nocturnal" für Gitarre solo (1964), das er für den Gitarristen Julian Bream schrieb. Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.