Robert Schumann (* 8. Juni 1810 in Zwickau; † 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn, heute ein Ortsteil des gleichnamigen Stadtbezirks der Bundesstadt Bonn) war ein deutscher Komponist und Pianist der Romantik (der öfter angegebene zweite Vorname Alexander ist nicht belegt). Er war der Ehemann von Clara Schumann, geborene Wieck.
Zusammenfassung
Robert Schumann war der Sohn des Buchhändlers und Verlegers August Schumann (1773–1826). Er erhielt bereits mit sieben Jahren Klavierunterricht, studierte 1828–30 ohne große Neigung Jura in Leipzig und Heidelberg, in Wahrheit aber widmete er sich bereits ganz der Musik und begann auch zu komponieren.
Neben Unterricht in Klavier (bei Friedrich Wieck, dem Vater seiner späteren Frau Clara Wieck) und Musiktheorie trieb er eigene Studien anhand von Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier. Eine Fingerzerrung vereitelte zwar die Virtuosenlaufbahn; es entstanden aber weitere frühe Kompositionen. Auf Jahre hinaus veröffentlichte er nur Werke für Klavier.
1840 heiratete Schumann gegen den Widerstand Friedrich Wiecks dessen Tochter Clara; im selben Jahr komponierte er eine große Anzahl meisterhafter Lieder.
1834 gründete Schumann die „Neue Zeitschrift für Musik“, in der die teilweise realen, teilweise erfundenen „Davidsbündler“ (Eusebius, Florestan u.a.) für eine hohe, „poetische“ Musik stritten. In seinem romantisch-idealistischen Künstlertum aufrichtig und entschieden, war Schumann durch sein immer stärker nach innen gewandtes Wesen als Lehrer und Dirigent wenig erfolgreich, als Komponist zunächst kaum bekannt.
1843 kam er durch Felix Mendelssohn Bartholdy ans Leipziger Konservatorium, 1844 als Chorleiter nach Dresden.
1850 wurde er Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf (hier besuchte ihn 1853 der junge Johannes Brahms), war dort jedoch nach einiger Zeit Demütigungen und Intrigen ausgesetzt.
Eine schon in jungen Jahren gelegentlich sich ankündigende seelische Krise wurde bisweilen als Psychose im Rahmen einer bipolaren affektiven Störung gedeutet, die 1854 nach einem Selbstmordversuch vollends zum Ausbruch gekommen sei. Krankenakten aus der Heilanstalt Endenich lassen dagegen einen Zusammenhang zwischen Schumanns Nervenleiden und einer frühen Syphilis vermuten. Schumann starb 1856 in Endenich.
Stand- und Denkmale
* 1875, Robert-Schumann-Denkmal an der Moritzbastei in Leipzig * 1880, Denkmal für Schumanns Grab auf dem Alten Friedhof in Bonn von Adolf von Donndorf * 1901, Robert-Schumann-Denkmal auf dem Hauptmarkt in Zwickau von Johannes Hartmann, Leipzig * 1997, Robert-Schumann-Büste im Kurpark zu Kreischa (bei Dresden, Sachsen) von Hans Kazzer * Robert-Schumann-Büste am Zwingerteich hinter der Semper-Oper in Dresden * 2006, Robert-Schumann-Denkmal vor dem Schumannhaus in Bonn-Endenich von Alfred Hrdlicka
Verfilmungen
* Clara Schumanns große Liebe (USA, 1947). In den Hauptrollen: Katharine Hepburn als Clara Schumann, Paul Henreid als Robert Schumann, außerdem: Leo G. Carroll, Henry Daniell. Regie: Clarence Brown * Frühlingssinfonie (BRD 1982). In den Hauptrollen: Nastassja Kinski als Clara Schumann, Herbert Grönemeyer als Robert Schumann, außerdem André Heller, Rolf Hoppe, Gidon Kremer, Bernhard Wicki; Regie: Peter Schamoni; Buch: Peter Schamoni und Hans A. Neunzig * Geliebte Clara (BRD/Frankreich/Ungarn 2008). In den Hauptrollen: Martina Gedeck als Clara Schumann, Pascal Greggory als Robert Schumann und Malik Zidi als Johannes Brahms. Regie: Helma Sanders-Brahms
Sonstiges
Robert Schumann war Zeit seines Lebens bis zu seinem Endenicher Aufenthalt ein begeisterter Anhänger des Schachspiels. Das belegen Aufzeichnungen in seinen Tagebüchern zu Spielern aus der Leipziger Studienzeit, Partiefragmenten und Abschriften von Schachendspielen aus einem Buch. Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.